Die vierzehnjährige Little Bee war zur falschen Zeit am falschen Ort: als ihr Heimatdorf in Nigeria einem Ölfeld weichen muss, wird sie Zeugin eines Massenmords an den Dorfbewohnern und muss fliehen, um ihr Leben zu retten. Nach zwei Jahren in einem englischen Abschiebegefängnis macht sie sich schließlich auf die Suche nach den beiden einzigen Menschen, die sie in England kennt: dem Ehepaar Sarah und Andrew O’Rourke, die Little Bee in einer tragisch-schicksalhaften Begegnung an einem nigerianischen Strand kennengelernt hat…
Sarah O’Rourke hat derweil mit eigenen Problemen zu kämpfen: ihre Arbeit bei einem Frauen-Magazin kommt ihr zunehmend oberflächlich und sinnlos vor, ihre außereheliche Affäre läuft nicht mehr so gut wie früher, ihr Ehemann Andrew begeht Selbstmord und dann steht auch noch die illegale Immigrantin Little Bee vor ihrer Tür…
Der Roman Little Bee wird abwechselnd von Little Bee und Sarah erzählt. Beide „Stimmen“ sind sehr gut getroffen und besonders Little Bees Beobachtungen zu englischen Eigenarten sind sehr unterhaltsam und bringen ein bisschen Humor in die ansonsten ernste Geschichte. Nach und nach erfährt der Leser, was Little Bee und Sarah miteinander verbindet, während das afrikanische Mädchen der britischen Journalistin (und auch dem Leser) immer mehr ans Herz wächst. Die Handlung ist mitreißend geschildert und der Roman entwickelt einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Selten hat mich ein Buch so sehr emotional berührt und zum Nachdenken gebracht wie dieses Wunderwerk von einem Roman. Little Bee ist in Deutschland beim dtv erschienen. Die Taschenbuch-Ausgabe kostet 9,95 Euro und das E-Book gibt es für 8,99 Euro. Zudem ist Little Bee in einer gekürzten Fassung als Hörbuch beim Audio Verlag erschienen. Der Preis für die CD-Ausgabe liegt bei 22,99 Euro, während der direkte Download 15,99 Euro kostet.