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Christie des Monats: Der Tod wartet

Ein Kommentar

9783455650280

© Hoffmann und Campe Verlag

In meinem Christie des Monats Juli, Der Tod wartet, nimmt die englische Schriftstellerin Agatha Christie uns Leser mit auf eine Reise in den nahen Osten der späten 1930er Jahre. Während seines Urlaubs in einem Hotel in Jerusalem hört der belgische Meister-Detektiv Hercule Poirot zufällig den Satz „Du siehst doch ein, dass sie sterben muss.“ Zunächst denkt Poirot sich nichts weiter bei dem Ausspruch – und auch wir hören bzw. lesen erst 100 Seiten später wieder von ihm. Stattdessen lernen wir eine seltsame US-amerikanische Familie kennen: Die Boyntons. Die ehemalige Gefängniswärterin Mrs. Boynton hat nach dem Tod ihres Ehemannes (der Direktor des Gefängnisses war, in dem sie gearbeitet hat) die volle Verfügungsgewalt über das Familienvermögen erhalten. Da Mrs. Boynton herrschsüchtig ist und zu Sadismus neigt, nutzt sie diese Macht, um ihre Stiefkinder (die inzwischen erwachsen sind) und ihre eigene Tochter zu schikanieren. Auch auf Reisen bemüht sich die tyrannische Seniorin darum, ihre Familie zu isolieren. Ihr Stiefsohn Raymond Boynton weckt jedoch das Interesse des jungen britischen Ärztin Sarah King. Zusammen mit dem mitreisenden französischen Psychologen Dr. Gerard tauscht Sarah sich über die dysfunktionale Familie Boynton aus und ist hin und her gerissen, ob sie sich in die Situation einmischen soll. Nach der Weiterreise in die jordanische Felsenstadt Petra stirbt Mrs. Boynton schließlich – angeblich an einem durch die Anstrengungen der Reise verursachten Herzversagen. Hercule Poirot erinnert sich jedoch an den Satz, den er in dem Jerusalemer Hotel mitgehört hat und kann diesen sofort den Boynton-Geschwistern zuordnen. Wurde Mrs. Boynton etwa ermordet?

Der besondere Reiz von Der Tod wartet liegt für mich vor allem am Psychothriller-artigen Aufbau des Romans. Zunächst lernen wir Mrs. Boynton und ihre Familie gut kennen, so dass wir nach dem Tod der alten Tyrannin beinahe ebenso froh über deren Ableben sind wie deren Angehörige. Dennoch stellt der Todesfall ein interessantes Rätsel dar, bei deren Lösung man Poirot gern beobachtet (und natürlich auch selbst miträt). Die Auflösung konnte mich überraschen, wirkte aber trotzdem einigermaßen glaubwürdig. Ich empfehle Der Tod wartet allen Agatha Christie-/Hercule Poirot-Fans sowie Liebhabern des Cosy Crime-Genres. Aber auch Leserinnen, die eigentlich nicht so gern Krimis mögen, sondern sich eher für zwischenmenschliche Beziehungen und mitreißende Familiengeschichten interessieren, werden an Der Tod wartet ihre Freude haben. In Deutschland ist Der Tod wartet in der Übersetzung von Ursula-Maria Mössner im Atlantik Verlag erschienen. Die Taschenbuch-Ausgabe kostet 10,00 Euro und das E-Book ist zum Preis von 8,99 Euro erhältlich.

Ein Kommentar zu “Christie des Monats: Der Tod wartet

  1. Habe mir das Buch gerade bei Amazon bestellt und am Freitag geliefert bekommen. Bin schon ganz gespannt. Gerade lese ich aber noch Mord im Pfarrhaus. LG Uli

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